Trüffel

Auf der Suche nach einem weiteren Standbein in der Landwirtschaft sind mein Vater und ich im Jahr 2016 auf ein spannendes Projekt der LWG Veitshöchheim gestoßen: dem Kultivieren von Burgundertrüffel. Nach einem Seminarbesuch war uns klar, das wollen wir auch.

So begann unser Trüffelanbau auf dem Ströhlershof. Schnell war ein Lieferant gefunden, Bodenanalysen gemacht und mit zwei weiteren Kollegen wagten wir dann im Herbst die Pflanzung der Trüffelbäumchen. Seitdem wachsen auf drei verschiedenen Standorten einige Tausend Haselnussbäume, Hainbuchen und Stieleichen. Für die „Ernte“ der Trüffel haben wir inzwischen auch unseren perfekten Mitarbeiter: die Lagottodame Bijela. Nun sind wir voller Vorfreude auf die erste Ernte.

Unsere Kollegen werden von ihren Trüffelhunden Balu und Lou unterstützt. Gemeinsam sind wir das Team „die Trüffelbauer“.

Geschichte

Erste Erwähnungen von Trüffeln findet man auf Tontafeln von Sumerern aus Mesopotamien ca. 2000 v.Chr. Bereits in der Antike galt der Trüffel bei Römern und Griechen als Delikatesse und Aphrodisiakum. Im Kochbuch des Apicius (ältestes bekanntes Kochbuch, 3./4. Jhd.) belegen dies zahlreiche Rezepte.

Die Wertschätzung des Trüffels hielt bis in Mittelalter, dann wurde der Verzehr von Trüffeln vor Allem im deutschen Kulturraum als schädlich und sündig dargestellt und somit mit großem Misstrauen und Angst geprägt.

Kurioser Weise fand dies ein Ende, als die Kartoffel im 17 Jhd. eingeführt wurde und sich großer Beliebtheit erfreute. Da beides Knollengewächse sind, überwiegt wohl die Neugier die Angst und der Trüffel erfährt wieder großes Interesse. Bei den Adligen wird die Trüffelsuche fortan ein populärer Zeitvertreib und Trüffelgerichte dürfen auf keiner vornehmen Tafel fehlen. Aus Italien und Frankreich werden sogar Trainer mit ihren Hunden an den bayerischen Hof gebeten, um die Trüffelsuche zu perfektionieren.

In dieser Zeit bricht ein regelrechtes „Trüffelfieber“ aus, überall wird gesucht, geerntet, gespeist und auch die ersten Trüffelbeete werden angelegt. Ende des 19. Jhd. erteilte sogar der dt. Kaiser den Auftrag, Trüffel zu züchten. Der Forscher Albert B. Frank erlangte daraufhin erste Erkenntnisse über die Symbiose zwischen dem Pilz und seinem Wirtsbaum. Dies ist der Grundstein für den heutigen Trüffelanbau.